Der Follikelsprung
Der Eisprung ist auch unter dem Begriff Ovulation oder Follikelsprung bekannt. Monat für Monat passiert dieser Vorgang im weiblichen Körper. Auch, wenn man in der Schulzeit einmal etwas vom Eisprung gehört hat, so ganz genau wissen die wenigsten Frauen, was dabei wirklich passiert. Dabei ist es wichtig, dass sich Frauen mit den Prozessen in ihrem Körper befassen. Besonders bei einem Wunsch nach einem Baby, erhöht sich die Chance einer Schwangerschaft, wenn die werdende Mutter mit ihrem Körper auf Du und Du ist.
Was versteht man unter dem Eisprung?
Unter dem Ausdruck Eisprung wird die Ausstoßung der Eizelle aus dem Eierstock bezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt ist die Keimzelle noch nicht befruchtet. Die Ovulation ist Voraussetzung für die Entstehung neuen Lebens. Somit stellt der Follikelsprung den eigentlichen Zweck des monatlichen Menstruationszyklus dar. Die Eizelle reift in einem der beiden Eierstöcke heran. Ungefähr in der Mitte des weiblichen Fruchtbarkeitskreislaufes findet die Ausstoßung aus dem Eierstock in den Eierleiter statt. Bereits wenige Minuten nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr können Spermien in diesem Bereich nachgewiesen werden. Befindet sich zu diesem Zeitpunkt eine ausgereifte Eizelle im Eileiter, steht einer Befruchtung und somit der Entstehung neues Lebens nichts mehr im Wege.
Die Hormone sind schuld!
Wer sagt nun dem weiblichen Körper, wann er wo und wie viele Eizellen heranreifen lassen soll? Die Hormone sind schuld an den, sich Monat für Monat immer wiederholenden, Abläufen im Organismus der Frau. Die unscheinbaren biochemischen Botenstoffe sind wahre Tausendsassa und für viele Prozesse im Körper zuständig. Die meisten Frauen können ein Lied von PMS (prämenstruelles Syndrom), Stimmungstiefs und Launenhaftigkeit singen. Doch sie haben durchaus auch ihre Berechtigung, die Hormone, die fleißig verschiedenste Vorgänge im Organismus beeinflussen und koordinieren:
- hormonelles Regelsystem steuert die Entwicklung des Follikels und den Eisprung
- Im Hypothalamus wird das Hormon Gonadoliberin (GnRH) ausgeschüttet.
- Das GnRH verstärkt in der Hirnanhangsdrüse die Produktion von gonadotropen Hormonen, LH (Luteinisierenden Hormonen) und FSH (Follikelstimulierenden Hormonen).
- FSH beschleunigt das Wachstum der Eizelle innerhalb des Eierstockes
- Follikel produzieren Estrogene, die das FSH hemmen
- Durch die verminderte Aufnahme des follikelstimulierndem Hormons sterben alle unreifen Eizellen ab, nur die ausgereifte Keimzelle überlebt.
- Estradiol-Produktion innerhalb der Zelle erhöht sich massiv
- Aufgrund dessen werden zur Mitte des Zyklus große Mengen von LH aus der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet.
- 24 Stunden später folgt der Eisprung und die reife Eizelle macht sich auf ihren Weg!
Hemmung von Eisprung und Fruchtbarkeit
Man muss wissen, welche große Rolle die verschiedenen Hormone im monatlichen Zyklus der Frau spielen, möchte man auf dieser Basis die Empfängnisbereitschaft reduzieren, sprich verhüten. Gleich mehrere Methoden stehen den Frauen heutzutage als Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft zur Auswahl:
- Antibabypille
- Minipille
- Hormonspirale
- Implanon® Verhütungsstäbchen
- Vaginalring
- im Notfall: die Pille danach
Jede hormonelle Verhütungsmethode beeinflusst mit ihren Inhaltsstoffen den hormonellen Regelkreis und verhindert somit den Eisprung. Sexualhormone wie Estrogene und Gestagene verhindern schlussendlich erfolgreich den Anstieg von LH (Luteinisierenden Hormonen). Die Ovulation findet nicht statt. Frauen nutzen die moderne Medizin und die Verhütungsmethoden mittels Pille für eine gezielte Familienplanung. Nicht jeder Lebensabschnitt und nicht jeder Lebensabschnittsgefährte eignen sich für Nachwuchs. Positive Nebenwirkungen wie das Ausbleiben der monatlichen Regel und eine Verbesserung des Hautbildes überzeugen besonders junge Frauen von der hormonellen Verhütungsmethode.
Kinderwunsch und Eisprung
Wünschen sich Paare ein Baby, setzen sie die Pille ab oder lassen die Spirale bewusst entfernen. Stellt sich auch nach Monaten ungeschützten Geschlechtsverkehrs keine Schwangerschaft ein, kann eine Störung der Ovulation vorliegen. Der behandelnde Gynäkologe ist hier der erste Ansprechpartner, begleitet er Frau und Mann doch bis zu erfolgreichen Gravidität. Eine Follikelreifungsstörung ist eine mögliche Diagnose, die dazu führt, dass der Eisprung nur mit verringerter Häufigkeit erfolgt. Manchmal bleibt der Übertritt in den Eileiter vollständig aus. Mehrere Kliniken und Methoden unterstützen den Wunsch nach einem Kind. Eltern in spe informieren sich am besten online über das breit gefächerte Angebot im Bereich Beratung sowie Diagnose rund um die künstliche Befruchtung und den unerfüllten Kinderwunsch.
Ein Kreislauf – ein fruchtbares Leben lang
Durchschnittlich alle 28 Tage beginnt der Zyklus der Frau von neuem. Monat für Monat wiederholt sich der Prozess der Ovulation, bis die Wechseljahre eintreten. Bei der Geburt eines Mädchens befinden sich ca. 1 – 2 Millionen Eizellen in den beiden Eierstöcken. In jedem Reifungsprozess wachsen 10 – 20 Follikel heran. Den Eisprung erlebt nur das am weitesten entwickelte Ei, alle anderen sterben ab. Manche Frauen kennen sich selbst so gut und spüren die Prozesse in ihrem Körper so bewusst, dass sie den Zeitpunkt des Follikelsprungs genau vorhersagen können. Merkt man den Eisprung jedoch nicht, ist dies noch lange kein Grund zum Verzweifeln. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Tage der fruchtbaren Phase zu berechnen. Frauen nehmen sich Zeit und hören in sich hinein. Denn es gibt nichts Aufregenderes als mitzuerleben, wenn aus Liebe Leben wird.